Jede fünfte beschäftigte Person hat zu kurze Ruhezeiten
12. Dezember 2019
Beschäftigte Personen mit verkürzten Ruhezeiten haben häufiger gesundheitliche Beschwerden und eine schlechtere Work-Life-Balance. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Die Studie zeigt ebenso, dass das Risiko größer ist, die Ruhezeiten nicht einzuhalten, je länger die Tages- beziehungsweise Wochenarbeitszeiten der beschäftigten Personen sind. Die Publikation baua: Bericht kompakt „Verkürzte Ruhezeiten: Auswirkungen auf die Gesundheit und die Work-Life-Balance“ fasst diese und weitere Forschungsergebnisse übersichtlich zusammen.
Verhandlungstaktik: Angebote sind attraktiver als Forderungen
21. November 2019
Schon der Verhandlungsbeginn kann entscheidend sein für die Frage, wer am Ende das bessere Ergebnis erzielt. Verhandlungspartner*innen reagieren auf erste Vorschläge nämlich sehr unterschiedlich, je nachdem, wie sie formuliert werden: Parteien, die erste Vorschläge als Angebote erhalten, gehen viel eher darauf ein und machen mehr Zugeständnisse als Parteien, die gleich zu Beginn mit Forderungen konfrontiert werden. So lautet das Ergebnis einer Studie, die der Psychologe Dr. Johann Majer von der Leuphana Universität Lüneburg zusammen mit Kollegen seiner Universität und der Columbia University in New York veröffentlicht hat.
Ein Fünftel aller Arbeitnehmenden digital gestresst
10. Oktober 2019
Wie hoch ist der digitale Stress in Deutschland, was beeinflusst ihn und wer ist besonders gefährdet? Das wollten die Forschenden für das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt „Prävention für sicheres und gesundes Arbeiten mit digitalen Technologien“ (PräDiTec) erfragen. Sie haben dabei zwölf verschiedene Belastungsfaktoren identifiziert: Dazu gehören beispielsweise der gefühlte Zwang zur Omnipräsenz, das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit und eine erwartete kürzere Reaktionszeit durch das Auflösen der Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben. Bemerkenswert ist nicht nur, dass jeder dritte Befragte mindestens einem der Belastungsfaktoren stark bis sehr stark ausgesetzt ist, sondern auch, dass fast jeder Fünfte aufgrund eines Belastungsfaktors sehr starken digitalen Stress wahrnimmt. Als stressig werden auch Unterbrechungen und Ablenkung durch digitale Medien empfunden. Außerdem fühlen sich viele Menschen mittlerweile als „gläserne Person“, weil sie ihre Privatsphäre durch die berufliche Nutzung digitaler Technologien und Medien in Gefahr sehen.
Arbeitgeber: Nie wieder Start-ups
8. Oktober 2019
Schlusslicht ist die App-Bank N26. „Nie wieder Start-ups“ fasst ein ehemaliger Mitarbeiter seine Erfahrungen dort zusammen und berichtet von „unregelmäßigen Schichten“ und mangelndem Feedback. Mit einer Gesamtbewertung von 2,9 von fünf möglichen Punkten schneidet N26 sogar deutlich unterdurchschnittlich im Vergleich zur insgesamt relativ gut abschneidenden Bankenbranche (3,5) ab. Nur etwas mehr als die Hälfte der Mitarbeiter (55 Prozent) würden N26 als Arbeitgeber weiterempfehlen. Was der Bank vor allem die Bewertung verhagelt, sind die Bewerberkommentare und Bewertungen. Bei den Bewerbern ist „genügend“ die meist vergebene Note. Bewerber berichten unter anderem von nicht beantworteten Anschreiben, abgesagten Jobinterviews und in ihren Augen „unprofessionell“ geführten Gesprächen.
Erfolgsfaktor Mensch – Wie die Transformation von Arbeitswelten gelingt
19. September 2019
Die Arbeitswelt unterliegt einem rasanten Wandel. Mehr Flexibilität im Arbeitsalltag und neue Führungskonzepte sind nur einige Schlüsselbegriffe, die in der öffentlichen Debatte fallen. Um den Weg für Veränderungen in der Arbeitswelt freizumachen, müssen verkrustete Strukturen zwingend aufgebrochen und transformiert werden. Viele Unternehmen und Organisationen möchten die Chance ergreifen, die eigene Organisation zukunftsfähig zu gestalten. Aber wie kann eine erfolgreiche Umsetzung von wirksamen Arbeitswelten gelingen? Diese wesentliche Fragestellung hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Rahmen der Studie „Transformation von Arbeitswelten“ untersucht.
Immer schön absichern! Ursachen von defensiven Entscheidungen
10. September 2019
Obwohl sie es eigentlich besser wissen, entscheiden sich Entscheidungstragende häufig nicht für die sachlich beste Option. Stattdessen wählen sie die Option, welche das geringste Risiko für die eigene Person birgt. Wie häufig Entscheidungstragende auf solche sogenannten defensiven Entscheidungen setzen und wie eine mangelnde Kommunikations- und Fehlerkultur dieses Verhalten bedingt, hat ein Forscherteam des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung untersucht. Dafür befragten sie 950 Führungskräfte einer öffentlichen Einrichtung. Die Ergebnisse der Studie sind im Journal Business Research erschienen.
BigBrotherAward für Precire
13. August 2019
Das Aachener Start-up behauptet, anhand der Stimmanalyse ein Persönlichkeitsprofil einer Person erstellen zu können. Sie werte dabei die Tonhöhe aus, die verwendeten Wörter und die Lautstärke und vergleiche das Gesprochene mit den Daten von 5000 Personen, deren Sprechweise gespeichert und deren Charakter ermittelt wurde, heißt es in der Laudatio. Precire wird angeblich bereits in mehr als hundert Unternehmen eingesetzt, etwa bei der Bewerberauswahl oder Personalentwicklung beim Zeitarbeitsvermittler Randstad, dem Versicherungskonzern Talanx und dem Flughafenbetreiber Fraport. In Callcentern soll die Software angeblich herausfinden, ob ein Anrufer verärgert ist, bei der Meldung eines Versicherungsschadens lügt oder in der richtigen Stimmung ist, um ihm ein interessantes Angebot machen zu können.
Konstruktiv führen steigert das Wohlbefinden
18. Juli 2019
Organisieren, koordinieren, Verantwortung tragen – Führungskräfte müssen viel leisten und ein verlässlicher Faktor für Unternehmen und Mitarbeitende sein. Da spielt ihre Gesundheit eine entscheidende Rolle. Erkenntnisse über das Wohlbefinden von Mitarbeitenden gibt es in der Wissenschaft bereits. Weniger bekannt ist, wie es um das Wohlbefinden von Führungskräften und dessen Zusammenhang mit Führungsstilen steht. Ein Forschungsteam von Wissenschaftler:innen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Universität Koblenz-Landau veröffentlichte kürzlich eine Meta-Studie über dieses Zusammenspiel im Fachjournal Work & Stress.
Tiefe Emotionsarbeit entspannt
9. Mai 2019
Friedemann Nerdinger, Wirtschaftspsychologe an der Universität Rostock, hat in der Zeitschrift Report Psychologie Forschungsergebnisse zur Emotionsarbeit zusammengetragen. Wenn Kundenberater*innen ständig lächeln sollen, kann das langfristig zur Erschöpfung führen. Es gibt aber auch eine konstruktive Emotionsarbeit: Tiefenhandeln. Dabei wird versucht, negative Gefühle abzubauen, sodass Erleben und Verhalten wieder im Einklang stehen.

