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Lösungsorientierung anstatt Problemanalyse

Wenn einer Ihrer Mitarbeiter ein Kommunikationsproblem mit seinen Kollegen hat, wie gehen Sie normalerweise vor?  Würden Sie auch zunächst versuchen, das Problem gründlich zu analysieren? Dieses durchaus übliche Vorgehen hat den Nachteil, dass Ursachen für Probleme oft vor dem Hintergrund von Eigenschaftskonstrukten oder intra-psychischen Dynamiken betrachtet werden. Dabei gehen der Kontext und die Komplexität des Konflikts oft unter.

Mit klugen Wünschen zur Problemlösung

Ein frommer Wunsch reicht nicht. Man muss auch die Hürden auf dem Weg zur Wunscherfüllung und Zielerreichung kennen. Das geht mit mentalem Kontrastieren. Eine Studie zeigt, wie damit Personalmanager ihre Alltagsprobleme besser in den Griff bekommen.

Psychologisches Kapital lässt sich trainieren

Kapital ist im Wortsinn die „Hauptsumme“ oder die zur Verfügung gestellte Wertsumme finanzieller Mittel. Ohne den Menschen sind diese Mittel allerdings bedeutungslos. Folgerichtig erscheint daher der Ansatz des  Organisationspsychologen Fred Luthans, das „Kapital“ wieder dort anzusiedeln, wo es herkommt: im Kopf des Menschen. 2007 erläuterte er zusammen mit seinen Kollegen in der Fachzeitschrift Personnel Psychology, was psychologisches Kapital ist und wie man es messen kann.

Die Bindung im Blick behalten

Die Forschung zum Bindungsverhalten geht auf John Bowlby zurück. Er nahm in seiner Bindungstheorie an, dass Kleinkinder in der frühen Beziehung zur Mutter (oder ersten Bezugsperson) lernen, ob ihnen diese Person Fürsorge und Unterstützung angedeihen lässt und ob es selbst zu einer angemessenen Reaktion fähig ist.

Emotionale Kompetenz lässt sich trainieren

Emotionale Kompetenz ist für viele Lebensbereiche unerlässlich. Aber lässt sie sich auch nachweislich trainieren? Ilios Kotsou und seine Forscherkolleg:innen haben einen Monat lang Erwachsene in den wesentlichen emotionalen Vorgängen trainiert: Wahrnehmen, Verstehen, Steuern, Ausdrücken und Nutzen von Gefühlen. Und das überaus erfolgreich. Selbst ein Jahr nach Trainingsende waren die Trainierten emotional kompetenter, zufriedener, stressresistenter und hatten weniger körperliche Beschwerden sowie geringere Cortisolwerte als die Teilnehmenden der Kontrollgruppe.

Verlässliche und verträgliche Chefs sind gefragt

Scott DeRue von der Universität Michigan und seine Kollegen haben in einem neuen Führungsmodell Eigenschaften des Leaders und sein/ihr Führungsverhalten zusammengebracht. Häufig wurden beide Größen getrennt betrachtet. Ein guter Chef ist pflichtbewusst (Eigenschaft). Er sagt: „Das haben Sie gut gemacht.“ (Verhalten). Beides hängt zusammen und wie, das haben die Forscher überprüft, indem sie die Ergebnisse von 13 bisherigen Metaanalysen neu gewichteten. Erschienen ist die Arbeit in einer Ausgabe der Fachzeitschrift Personnel Psychology.

Mit Arbeitsengagement zum Erfolg

In einer Studie haben Michael Christian und seine Kollegen überprüft, was es mit Arbeitsengagement auf sich hat. Sie haben diesen motivationalen Zustand neu definiert und in einer Metaanalyse herausgefunden, dass Arbeitsengagement ein wichtiger Erfolgsfaktor ist und sich durch Arbeitsgestaltung verbessern lässt.

In 20 Schritten zum Kompetenzmodell

Kompetenzmodelle sind der letzte Schrei, wenn es um Stellenbeschreibungen geht. Viele Personaler sind begeistert davon, die entscheidenden Fähigkeiten auf einer einzigen Powerpointfolie aufleuchten zu sehen. Aber ein gutes Kompetenzmodell herzuleiten, ist nicht leicht. Die nachweislich lohnendsten Arbeitsschritte dafür haben Michael Campion und Kollegen in ihrem Beitrag „Best Practices in Competency Modeling“ zusammengetragen. Erschienen in einer Ausgabe der Fachzeitschrift Personnel Psychology.

Partnerschaftliches Denken fördert Commitment

Paula C. Morrow ist Professorin für Management an der Iowa State University. Sie ist Expertin für Commitment am Arbeitsplatz. Im Journal of Vocational Behavior hat sie die Ergebnisse bisheriger Längsschnittstudien zur Bindung ans Unternehmen zusammengefasst. Warum Längsschnittstudien? Weil aus ihnen hervorgeht, ob und wie man die Bindung der Mitarbeitenden ans Unternehmen ursächlich beeinflussen kann. Anhand dieser Ergebnisse lässt sich ableiten, wie man Commitment managen und damit verbessern kann.

Checkliste für Entscheidungen ohne Wahrnehmungsverzerrung

Daniel Kahneman, Dan Lovallo und Olivier Sibony haben daher im Harvard Businessmanager eine Checkliste zusammengestellt, wie sich diese Wahrnehmungszerrungen vermeiden lassen. Diese Checkliste umfasst 12 Aktionen. Im Originalbeitrag werden diese Aktionen als Fragen formuliert und mit konkreten Fallbeispielen zu einer Preissenkungs-, Investitions- und Akquisitionsentscheidung illustriert.

Bauch schlägt Kopf bei komplexen Entscheidungen

Viele Businessprofis bezweifeln, dass haarkleines Abwägen der Königsweg zur richtigen Entscheidung ist. Sie setzen auf Intuition, Gefühl, Erfahrung, den Bauch. Aber beweisen können sie meistens auch nicht, ob Intuition wirklich besser als Logik ist. In diese Lücke der fälligen Beweislast stößt der neue Beitrag „Soll ich auf meinen Bauch hören?“ von Joseph Mikels, Assistenzprofessor an der DePaul University in Chicago, und seinen Kollegen – veröffentlicht in einer Ausgabe der Fachzeitschrift Emotion.

Wie der Alltag zum Lichtblick wird

Wie können Beschäftigte an einem ganz normalen Arbeitstag aufblühen? Das haben Barbara Fredrickson und Lahnna Catalino in einer Studie untersucht. Dabei waren es die kleinen Dinge, die sich positiv auswirkten: jemandem helfen, sich verabreden, spielen, lernen, meditieren. Wenn die Teilnehmenden diese erfreulichen kleinen Dinge intensiv wahrnehmen und genießen konnten, wurden sie achtsamer und fühlten sich langfristig wohler.