Personal

Jede fünfte beschäftigte Person hat zu kurze Ruhezeiten

Beschäftigte Personen mit verkürzten Ruhezeiten haben häufiger gesundheitliche Beschwerden und eine schlechtere Work-Life-Balance. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Die Studie zeigt ebenso, dass das Risiko größer ist, die Ruhezeiten nicht einzuhalten, je länger die Tages- beziehungsweise Wochenarbeitszeiten der beschäftigten Personen sind. Die Publikation baua: Bericht kompakt „Verkürzte Ruhezeiten: Auswirkungen auf die Gesundheit und die Work-Life-Balance“ fasst diese und weitere Forschungsergebnisse übersichtlich zusammen.

Ein Fünftel aller Arbeitnehmenden digital gestresst

Wie hoch ist der digitale Stress in Deutschland, was beeinflusst ihn und wer ist besonders gefährdet? Das wollten die Forschenden für das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt „Prävention für sicheres und gesundes Arbeiten mit digitalen Technologien“ (PräDiTec) erfragen. Sie haben dabei zwölf verschiedene Belastungsfaktoren identifiziert: Dazu gehören beispielsweise der gefühlte Zwang zur Omnipräsenz, das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit und eine erwartete kürzere Reaktionszeit durch das Auflösen der Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben. Bemerkenswert ist nicht nur, dass jeder dritte Befragte mindestens einem der Belastungsfaktoren stark bis sehr stark ausgesetzt ist, sondern auch, dass fast jeder Fünfte aufgrund eines Belastungsfaktors sehr starken digitalen Stress wahrnimmt. Als stressig werden auch Unterbrechungen und Ablenkung durch digitale Medien empfunden. Außerdem fühlen sich viele Menschen mittlerweile als „gläserne Person“, weil sie ihre Privatsphäre durch die berufliche Nutzung digitaler Technologien und Medien in Gefahr sehen.

Erfolgsfaktor Mensch – Wie die Transformation von Arbeitswelten gelingt

Die Arbeitswelt unterliegt einem rasanten Wandel. Mehr Flexibilität im Arbeitsalltag und neue Führungskonzepte sind nur einige Schlüsselbegriffe, die in der öffentlichen Debatte fallen. Um den Weg für Veränderungen in der Arbeitswelt freizumachen, müssen verkrustete Strukturen zwingend aufgebrochen und transformiert werden. Viele Unternehmen und Organisationen möchten die Chance ergreifen, die eigene Organisation zukunftsfähig zu gestalten. Aber wie kann eine erfolgreiche Umsetzung von wirksamen Arbeitswelten gelingen? Diese wesentliche Fragestellung hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Rahmen der Studie „Transformation von Arbeitswelten“ untersucht.

BigBrotherAward für Precire

Das Aachener Start-up behauptet, anhand der Stimmanalyse ein Persönlichkeitsprofil einer Person erstellen zu können. Sie werte dabei die Tonhöhe aus, die verwendeten Wörter und die Lautstärke und vergleiche das Gesprochene mit den Daten von 5000 Personen, deren Sprechweise gespeichert und deren Charakter ermittelt wurde, heißt es in der Laudatio. Precire wird angeblich bereits in mehr als hundert Unternehmen eingesetzt, etwa bei der Bewerberauswahl oder Personalentwicklung beim Zeitarbeitsvermittler Randstad, dem Versicherungskonzern Talanx und dem Flughafenbetreiber Fraport. In Callcentern soll die Software angeblich herausfinden, ob ein Anrufer verärgert ist, bei der Meldung eines Versicherungsschadens lügt oder in der richtigen Stimmung ist, um ihm ein interessantes Angebot machen zu können. 

Konstruktiv führen steigert das Wohlbefinden

Organisieren, koordinieren, Verantwortung tragen – Führungskräfte müssen viel leisten und ein verlässlicher Faktor für Unternehmen und Mitarbeitende sein. Da spielt ihre Gesundheit eine entscheidende Rolle. Erkenntnisse über das Wohlbefinden von Mitarbeitenden gibt es in der Wissenschaft bereits. Weniger bekannt ist, wie es um das Wohlbefinden von Führungskräften und dessen Zusammenhang mit Führungsstilen steht. Ein Forschungsteam von Wissenschaftler:innen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Universität Koblenz-Landau veröffentlichte kürzlich eine Meta-Studie über dieses Zusammenspiel im Fachjournal Work & Stress.

Tiefe Emotionsarbeit entspannt

Friedemann Nerdinger, Wirtschaftspsychologe an der Universität Rostock, hat in der Zeitschrift Report Psychologie Forschungsergebnisse zur Emotionsarbeit zusammengetragen. Wenn Kundenberater*innen ständig lächeln sollen, kann das langfristig zur Erschöpfung führen. Es gibt aber auch eine konstruktive Emotionsarbeit: Tiefenhandeln. Dabei wird versucht, negative Gefühle abzubauen, sodass Erleben und Verhalten wieder im Einklang stehen.

Treffgenau mit Taylor-Russel-Tafeln

Viel gerühmt, wenig genutzt: die Taylor-Russell-Tafeln. Dabei gründen sie auf einen wichtigen Zusammenhang in der Eignungsdiagnostik.

Mitarbeiter- oder Aufgabenorierntierte Führung haben Bestand

Lang ist’s her, als im Rahmen der berühmten Leadership Studies an der Ohio State University in den 1950er Jahren zwei zentrale Führungsstile gefunden wurden: Consideration und Initiation of Structure.

Valide und zeiteffizient: Das Multimodale-Interview

Bei einem mittelständischen Autozulieferer sollen neue Ingenieure eingestellt werden. In der Regel werden in diesem Unternehmen Interviews zur Endauswahl der Bewerber eingesetzt. Entschieden wird nach der wenig elaborierten Regel: Wer augenscheinlich gut zu uns passt, den nehmen wir. Wie lässt sich die Auswahlentscheidung verbessern, wenn der Zulieferer keine weiteren Testverfahren oder ein Assessment-Center einsetzen will? Zum Beispiel durch das Multimodale Interview von Heinz Schuler, Professor an der Universität Hohenheim und ausgewiesener Spezialist für knifflige personalpsychologische Fragen.

Wie entwickelt sich eine Karriere?

Wie entwickelt sich eine Karriere? Das war die zentrale Frage, die Donald E. Super (1910-1994) Zeit seines Lebens bewegte. Er lehrte Psychologie an der Columbia University und gilt als einer der Pioniere in der modernen Laufbahnforschung. Schon früh griff er entwicklungs- psychologische Ansätze auf und formulierte in seinem ersten Hauptwerk „Psychology and Careers“ von 1957 fünf generelle Laufbahnstadien. Später ergänzte er seine Perspektive der Lebenszeit um die des Lebensraums. Er zeigte, wie ein Mensch im Laufe seiner Entwicklung seinen einzelnen Rollen (Beruf, Freizeit, Eltern) gerecht wird, die der jeweilige Lebensraum erfordert. 

Pro und contra Duzen in Unternehmen

Als die Geschäftsleitung des deutschen Handelskonzerns Otto den über 50.000 Mitarbeitern vor drei Jahren das Du anbot gab es heftige Diskussionen. Das Du diente seinerzeit als Startschuss für einen Modernisierungsschub. Es habe zu heftigen Diskussionen geführt, so Tobias Krüger, Bereichsleiter Kulturwandel 4.0 bei der Otto Group, in einem Gespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung. Es gehe Otto dabei nicht darum zu duzen um des Duzens willen; vielmehr solle man das Du als ein äußeres Zeichen für einen inneren Wandel begreifen.

Königsweg der Arbeits- und Anforderungsanalyse

Die Arbeits- und Anforderungsanalyse ist die Grundlage für erfolgreiche Personalarbeit. Mit ihr werden tätigkeitsspezifische und tätigkeitsübergreifende Anorderungen und das Befriedigungspotenzial am Arbeitsplatz erhoben. Damit kann sie zur Personalauswahl, zur Leistungsbeurteilung, zur Personalentwicklung oder zur Prozessoptimierung eingesetzt werden.