Personal

Wenn sich Ältere bei der Arbeit ausgeschlossen fühlen

Arbeitnehmende ab 50 können sich aus verschiedenen Gründen am Arbeitsplatz ausgegrenzt und demotiviert fühlen. Sie fühlen sich dann besonders ausgeschlossen, wenn sie selbst glauben, aufgrund ihres Alters kognitiv abzubauen, wie Psychologen der Universität Basel im Fachblatt „Work, Aging, and Retirement“ berichten.

Jede dritte Führungskraft in Deutschland steckt in einer Identitätskrise

Führungskräfte tragen wesentlich zu der erfolgreichen Performance von Teams, Abteilungen oder ganzen Betrieben bei. Sie selbst fühlen sich häufig jedoch nicht ausreichend unterstützt. Dies äußert sich auch teilweise in der Ambivalenz ihrer eigenen Rolle und den Selbstzweifeln in Bezug auf ihre Ziele. Dies ist das Ergebnis des neuen „Führungskräfte-Radars 2019“ der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung (RMI) an der Universität Witten/Herdecke.  

Feedback-Kultur: Wenn aus Kooperation Konkurrenz wird

Feedback gilt als wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Unternehmenskultur. Richtig eingesetzt, kann es die Arbeitsleistung und die Zusammenarbeit im Team stärken. Doch wie beeinflusst unterschiedliches Feedback das Verhalten der Mitarbeitenden untereinander? In einer aktuellen Studie haben Forschende des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der IESE Business School in Barcelona untersucht, welche Art von Feedback eher zu kooperierendem und welche zu konkurrierendem Verhalten führt. Dafür luden sie 112 studentische Teilnehmende verschiedener Fachrichtungen und 28 Führungskräfte, von denen alle mindestens sieben Jahre Berufserfahrung hatten, zu einem Laborexperiment ein.

Corona-Virus: Die Mehrheit wünscht sich Home-Office

Zwei Drittel der Befragten (66,1 Prozent) erwarten von ihrem Arbeitgeber, dass er entsprechende digitale Lösungen anbietet. Dabei spielt offenbar die Größe des Unternehmens eine entscheidende Rolle. So erwarten 80 Prozent der Angestellten aus Großunternehmen von ihrem Arbeitgeber, dass er ihnen eine entsprechende Lösung ermöglicht. Bei den mittleren Unternehmen sind es nur 67,7 Prozent und bei den kleinen Unternehmen 58,1 Prozent.

Telearbeit: Auf die gute Gestaltung kommt es an

Einen Teil der Arbeit von zuhause aus zu erledigen, kann die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf verbessern und lange Pendelzeiten verringern. Allerdings hat nur rund jeder achte Beschäftigte Telearbeit mit seinem Arbeitgebenden vereinbart. Gleichzeitig arbeitet knapp jeder Dritte ohne Vereinbarung gelegentlich von zuhause aus. Dieses ungeregelte Arbeiten von zuhause geht häufig mit hoher Arbeitsbelastung und Überstunden einher. Daher ist es für die Gesundheit und Work-Life-Balance von Beschäftigten wichtig, die Arbeit von zuhause gut zu gestalten und die individuellen Bedürfnisse der Beschäftigten zu berücksichtigen.

Tageszeitung bei Bewerbern auf Platz eins

Ein erstaunliches Ergebnis: Über die Hälfte (59 Prozent) der Bewerber in Deutschland nutzen regelmäßig regionale Tageszeitungen, um sich über Karriere- und Arbeitsweltthemen zu informieren. Damit sind in diesem Kontext Tageszeitungen das meist genutzte Informationsmedium. Auch überregionale Tageszeitungen werden stark für Karrierezwecke genutzt und erreichen dafür eine Mediennutzung von 44 Prozent. Social Media Kanäle werden dagegen von nur einem Viertel (24 Prozent) genutzt, um sich über Arbeitgeber zu informieren.

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

Unsere Arbeitswelt befindet sich in einem stetigen Wandel: Marktveränderungen, Digitalisierungsprozesse oder die Herausforderung, am Markt erfolgreich zu bleiben, fordern Arbeitgebende und Beschäftigte. Dabei können zunehmende Arbeitsintensität, Multitasking, ständige Erreichbarkeit sowie Termin- und Leistungsdruck Beschäftigte psychisch belasten. Umso wichtiger ist es, arbeitsbedingte Gefährdungen durch psychische Belastung am Arbeitsplatz festzustellen, zu reduzieren oder sogar zu vermeiden. Das Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen (LIA.nrw) stellt zwei neue Methoden vor.

Krank zur Arbeit?

Bei Krankheit stellen sich viele Berufstätige die Frage: Wann gehe ich (noch oder wieder) zur Arbeit und wann bleibe ich besser zuhause? Welche Folgen entstehen für mich und für meine Firma mit Blick auf Produktivität, Kosten und Zusammenarbeit? Studien zeigen, dass rund ein Drittel der Arbeitnehmenden auch krank zur Arbeit gehen. Heiko Breitsohl forscht an der Abteilung Personal, Führung und Organisation zum so genannten „Präsentismus“. In einer aktuellen Übersichtsarbeit kommt er gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen zum Schluss: Wir wissen zu wenig über das „Phänomen Präsentismus“ und seine Bedeutung und Folgen werden gravierend unterschätzt.

Wie Entscheidungsfreiheit und Rückenschmerzen zusammenhängen

Ein Team von Psychologinnen der TU Dresden hat in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus den Gesundheitswissenschaften und der Arbeitsmedizin sowie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in einer Meta-Analyse psychosoziale Arbeitsmerkmale identifiziert, die im Zusammenhang mit dem Auftreten von chronischen unteren Rückenschmerzen stehen. So konnte gezeigt werden, dass nicht nur körperliche, sondern auch psychische und soziale Faktoren am Arbeitsplatz zu chronischen Rückenleiden beitragen können.

Unternehmenswandel gesund bewältigen

In der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung berichteten 40 Prozent der abhängig Beschäftigten, dass sie in den vergangenen zwei Jahren wesentliche Umstrukturierungen in ihrem unmittelbaren Arbeitsumfeld erfahren haben. Solche Restrukturierungen, wie beispielsweise Ver- oder Auslagern von Unternehmensteilen, erhöhen das Risiko gesundheitlicher Beschwerden bei den Betroffenen. Ebenso sehen sie sich einer erhöhten Arbeitsintensität ausgesetzt. Gutes Führungsverhalten mildert diese Auswirkungen. Diese und weitere Ergebnisse enthält das neue Faktenblatt „Gesund durch die Restrukturierung – Das Führungsverhalten ist wichtig“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

Psychisch gesünder dank Rente

Das Renteneintrittsalter wurde in den vergangenen Jahren europaweit angehoben. Wie wirkt sich das auf Arbeitnehmende und deren Gesundheit aus? Dr. Ingo Kolodziej, externer Lehrbeauftragter an der Hochschule Fresenius in Düsseldorf, hat gemeinsam mit Dr. Pilar García-Gómez von der Erasmus University Rotterdam untersucht, welchen Effekt die Rente auf die psychische Gesundheit hat.

Algorithmen in der Personalauswahl

Beim Einsatz algorithmischer Systeme in der Personalgewinnung sollten neben Fragen von Recht und Gesetz sowie ökonomisch-unternehmerischen Erwägungen auch ethische Aspekte und gesamtgesellschaftliche Auswirkungen berücksichtigt werden. Um eine gemeinwohlorientierte Nutzung der Systeme zu fördern, wird es essenziell sein, auch die Grenzen der Technologie zu erkennen, Software komplementär zu den menschlichen Stärken beziehungsweise Schwächen einzusetzen und sie als Anlass nutzen, um festgefahrene Strukturen und Prozesse zu hinterfragen. Fragen wie „Was macht einen guten Mitarbeiter aus?“ oder „Für welche Werte steht mein Unternehmen?“ müssen für den Einsatz algorithmischer Systeme neu und genauer beantwortet werden als bisher.