Wie Sie Programme zur Entwicklung von Nachwuchsführungskräften erfolgreich umsetzen

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Unternehmen können Nachwuchsführungskräfte auch innerhalb der eigenen Belegschaft finden, indem sie fähige Mitarbeitende gezielt fördern. Dieser Artikel zeigt Ihnen auf, wie Sie entsprechende Personalentwicklungsprogramme für Nachwuchsführungskräfte konzipieren und umsetzen können. 

In diesem Artikel erfahren Sie, warum Programme zur Förderung von Nachwuchsführungskräften ein essentieller Baustein moderner Personalentwicklung (PE) sind, welche Komponenten solche Programme enthalten müssen und wie Sie konkret bei der Konzeption vorgehen sollten.

Das Ziel: Talente im Unternehmen finden und halten

Die gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen der letzten Jahre haben für Unternehmen zu einer Gemengelage geführt, in der die Identifikation und Entwicklung von Talenten aus dem eigenen Unternehmen einen unerlässlichen Erfolgsfaktor für den langfristigen Unternehmenserfolg darstellen.

(Führungs-)Talente im Unternehmen müssen entdeckt, gehalten und gefördert werden, denn frisches Talent außerhalb des Unternehmens zu akquirieren, wird immer mühsamer und teurer. Leistungsstarke Mitarbeiter:innen fordern eine Perspektive im Unternehmen. Sie wollen gesehen werden und erwarten, dass ihr Unternehmen sie dabei unterstützt, ihr volles Potential kennenzulernen und zu entfalten. Dabei helfen gut aufgesetzte Nachwuchsführungskräfteentwicklungsprogramme (NEP). Diese sind heute auch schon für mittelständische Unternehmen essenziell, um Talente im Unternehmen zu halten.

Die Inhalte eines ganzheitlich ausgerichteten NEP

Dezidierte NEP stellen eine hervorragende Möglichkeit zur systematischen Förderung der Talente im Unternehmen dar. Diese NEP werden in immer mehr Unternehmen von der HR-Abteilung als Baustein einer professionellen PE implementiert. Damit solche Programme nach der Einführung für das Unternehmen und die teilnehmenden Nachwuchsführungskräfte einen möglichst großen Mehrwert bieten, müssen in einem ersten Schritt passende Inhalte für das Programm identifiziert und ausgewählt werden.

Ein NEP ist in der Regel modular aufgebaut. Ziel ist die Stärkung erfolgskritischer Kompetenzen sowie die Vermittlung relevanter Wissenselemente für Führungs- und Managementaufgaben. Folgende Inhalte sollten in einem NEP enthalten sein:

  • Theoretische Grundlagen und praktische Anwendung:
    Das Programm sollte eine solide theoretische Grundlage in den Bereichen Management und Führung bieten, ergänzt durch praktische Anwendungen wie Fallstudien, Projekte und Simulationen.
  • Persönliche Entwicklung:
    Neben der Vermittlung von Fachwissen sollte das Programm auch auf die persönliche Entwicklung der Teilnehmenden abzielen, einschließlich Selbstbewusstsein, emotionaler Intelligenz und Stressmanagement.
  • Führungskompetenzen:
    Das Programm muss spezifische Führungskompetenzen vermitteln, z. B. Teamführung, Entscheidungsfindung, Konfliktlösung, Kommunikation und Motivationstechniken.
  • Strategisches Denken und Handeln:
    Nachwuchsführungskräfte sollten lernen, strategisch zu denken und zu handeln, um die Ziele der Organisation zu verstehen und zu unterstützen.
  • Change Management:
    Die Fähigkeit, Veränderungsprozesse zu verstehen und zu steuern, ist entscheidend. Das Programm sollte Werkzeuge und Techniken für effektives Change Management bieten.
  • Mentoring und Coaching:
    Sie sollten Mentoring- und Coaching-Elemente in das Programm einbinden, um Ihren Nachwuchsführungskräften individuelles Feedback und Unterstützung zu bieten
  • Ethik und soziale Verantwortung:
    Auch die Vermittlung von ethischen Grundsätzen und der Bedeutung sozialer Verantwortung in der Unternehmensführung ist ein essenzieller Bestandteil ganzheitlicher NEP.

Hinweise zur Gestaltung von NEP aus psychologischer Sicht

Neben der Auswahl der Inhalte sollten aus wirtschaftspsychologischer Sicht folgende Aspekte bei der Konzeption des NEP beachtet werden:

  • Ausgewogenheit der Inhalte:
    Wichtig ist, dass das Programm eine ausgewogene Kombination aus Wissen, praktischer Erfahrung und persönlicher Entwicklung bietet, um die Teilnehmenden effektiv auf ihre zukünftigen Führungsrollen vorzubereiten.
  • Individualisierung der Bausteine:
    Der Anteil individualisierter Inhalte im Programm sollte möglichst hoch sein, weil die Nachwuchsführungskräfte so die Inhalte tiefer verarbeiten und direkt auf sich selbst anwenden. In Seminaren und Trainings können natürlich auch allgemeine Führungsmodelle vermittelt werden, aber der Schwerpunkt sollte auf individualisierten Bausteinen wie Coachings, Assessments und individuellen Projekten der Teilnehmenden liegen.
  • Status quo und Ziele:
    Die Programme sollten eine echte und nachhaltige Weiterentwicklung der Teilnehmenden ermöglichen. Damit dies der Fall ist, muss zunächst der aktuelle Stand bezüglich der jeweiligen Führungspersönlichkeit erfasst sowie individuelle Ziele und Herausforderungen identifiziert werden, damit die Entwicklung im Laufe des Programms sichtbar gemacht werden kann.
  • Persönlichkeitsanalyse als Basis:
    Teil jedes modernen NEP sollte daher eine systematische Analyse der Führungspersönlichkeit, z. B. durch einen wissenschaftlich fundierten Persönlichkeitstest, sein. Die so erhobenen Daten eignen sich hervorragend als Basis für den gesamten Prozess und die einzelnen Bausteine.

Beispielhafter Ablauf eines NEP

Konkret könnte der grobe Ablauf des Programms wie in Abbildung 1 dargestellt aussehen. Wichtig dabei ist der oben beschriebene Fokus auf individualisierte Bestandteile (Analyse, Feedbackgespräch zum Test, individuelle Coachinggespräche, kollegiale Beratung durch die anderen Teilnehmenden zu individuellen Führungsthemen). 

 

Schematischer Beispielablauf eines NEP

Abbildung 1: Beispiel NEP

In sämtlichen Modulen – auch im Training – können die Ergebnisse der Persönlichkeitstest als Basis für eine individuelle Weiterentwicklung dienen. Das Feedbackgespräch zum Test stärkt sowohl die Selbstreflexion der Teilnehmenden als auch das Verständnis für unterschiedliche Führungs- und Persönlichkeitsstile. In den individuellen Coachingsitzungen können die Teilnehmenden z. B. ihre persönlichen Ziele und Herausforderungen auf Grundlage der Daten aus der Persönlichkeitsanalyse definieren, einen für sie passenden Entwicklungsplan konzipieren und Führungsthemen identifizieren, die sie dann im Rahmen der kollegialen Beratung mit den anderen Teilnehmenden diskutieren.

Hinweise zur konkreten Umsetzung

Wenn ein NEP im Unternehmen etabliert werden soll, sind einige konkrete Fragen zu beantworten: Wer entwickelt die Inhalte, wer führt die einzelnen Bausteine durch und welche Instrumente können dabei helfen?

Konzeption des NEP: Die Konzeption der einzelnen Module eines NEP kann entweder intern in einem dafür aufgesetzten Projektteam erfolgen, es können komplett fertige Programmkonzepte bei darauf spezialisierten Beratungen eingekauft werden oder es wird eine Mischform gewählt, in der HR-Profis des Unternehmens das Programm in einem Co-Creating-Prozess gemeinsam mit einer Beratung entwerfen.

Umsetzung der Einzelmaßnahmen: In der Regel erfolgt die Umsetzung der einzelnen Bausteine nicht durch interne Kräfte, sondern durch externe Coaching- und Trainingsanbieter. Hierbei ist zu empfehlen, auf Partner zurückzugreifen, die sämtliche Module aus einer Hand anbieten können. Dies leistet z. B. die LINC GmbH, die über umfangreiche Erfahrung bei der Konzeption und Implementierung von NEP sowie ein Netzwerk an über 3.000 zertifizierten Coaches und Trainer:innen.  

Auswahl der eingesetzten Tools: Für die Eingangsdiagnostik im Programm und die Basisdaten zur Persönlichkeit der Teilnehmenden sollte auf eine wissenschaftlich fundierte Persönlichkeitsanalyse zurückgegriffen werden, mit der die Informationen zur Persönlichkeit ganzheitlich, wertschätzend und verständlich dargestellt werden. Dies bietet zum Beispiel der LINC PERSONALITY PROFILER, eine Persönlichkeitsanalyse auf Basis der Big Five, in der Charaktereigenschaften, Motive und Kompetenzen erfasst werden.

Fazit

Damit Unternehmen ein NEP erfolgreich umsetzen können, braucht es somit neben ausgewogenen Inhalten auch die passenden Tools, um Nachwuchsführungskräfte fördern und im Unternehmen halten zu können.

Über den Autor

Dr. Ronald Franke ist Gründer und Geschäftsführer der LINC GmbH. Als Psychologe, systemischer Coach und Dozent beschäftigt er sich leidenschaftlich mit der modernen Psychologie und der Frage, mit welchen Erkenntnissen und Lösungen sie dabei helfen kann, einige der bedeutendsten Themen unserer Zeit anzugehen. Die LINC GmbH konzipiert und erstellt digitale Instrumente zur Erfassung, Darstellung und Entwicklung von Persönlichkeit mit dem Ziel, die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis zu schlagen, um einen signifikanten Beitrag zur Professionalisierung im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung zu leisten.