Königsweg der Arbeits- und Anforderungsanalyse

Die Arbeits- und Anforderungsanalyse ist die Grundlage für erfolgreiche Personalarbeit. Mit ihr werden tätigkeitsspezifische und tätigkeitsübergreifende Anorderungen und das Befriedigungspotenzial am Arbeitsplatz erhoben. Damit kann sie zur Personalauswahl, zur Leistungsbeurteilung, zur Personalentwicklung oder zur Prozessoptimierung eingesetzt werden.

Die empirische Methode ist der Königsweg der Arbeits- und Anforderungsanalyse. Professor Heinz Schuler unterscheidet hierbei Verfahren, die Aufgaben, Verhalten und Eigenschaften messen:

  • Aufgaben. Hierbei werden die konkreten Tätigkeiten am Arbeitsplatz ermittelt. Diese können hierarchisch vom globalen Arbeitsprozess bis hin zu den kleinsten Arbeitsschritten bestimmt werden. Je detaillierter erfasst wird, desto eher muss ein standardisierter Fragebogen eingesetzt werden.
  • Verhalten. Das verbreitetste Verfahren zur verhaltensbezogenen Arbeitsanalyse ist der „Fragebogen zur Arbeitsanalyse (FAA)“ von Ekkehard Frieling und Carl Graf Hoyos. Er ist die deutsche Übertragung des „Position Analysis Questionnaire (PAQ)“. Mit ihm werden die vier Bereiche Informationsverarbeitung, Arbeitsausführung, arbeitsrelevante Beziehungen und Umwelteinflüsse erhoben. Den Fragebogen füllt der Personalexperte aus, der die Arbeitsanalyse vornimmt. Für die über 200 Arbeitselemente, die mit dem FAA erfasst werden, wird jeweils ihre Häufigkeit bestimmt.
  • Eigenschaften. Beim eigenschaftsorientierten Ansatz werden Fähigkeiten und Eigenschaften analysiert, die am Arbeitsplatz gefordert werden. Ein Beispiel ist das Verfahren „Personality-Related Position Requirements Form (PPRF)“. Damit werden die Persönlichkeitsmerkmale nach dem Big-Five-Modell – Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit – in arbeitsbezogenen Fragen erfasst. Der Fragebogen wird von Personalexperten für den jeweiligen Arbeitsplatz ausgefüllt.