Erfolgreich durch Diversität

Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein benötigen Unternehmen die richtigen Mitarbeitenden. Aber auf welche Themen legen Bewerberinnen und Bewerber Wert? Im Rahmen einer Befragung von rund 11.000 Fach- und Führungskräften gaben 77 Prozent an, sich eher bei Unternehmen zu bewerben, die sich als vielfältig und tolerant präsentieren. Viele wollen außerdem in einem heterogenen Arbeitsumfeld tätig sein, in dem sie mit unterschiedlichen Menschen zusammenarbeiten. Die Mehrzahl der Befragten ist der Meinung, dass Vielfalt im Unternehmen positive Auswirkungen auf das Unternehmensimage hat und damit zum Erfolg im Recruiting beiträgt. Vier von zehn Personen würden sogar auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten, um bei einem Unternehmen arbeiten zu können, das Vielfalt fördert.

Diversitätsmanagement ist ausbaufähig

Obwohl das Thema „Diversity“ als sehr wichtig erachtet wird, gibt es in den Unternehmen diesbezüglich noch viel zu tun. 60 Prozent der Befragen haben den Eindruck, dass bei Entscheidungen über Stellenbesetzungen keine Chancengleichheit herrscht. Drei von vier Personen hatten selbst schon einmal den Eindruck, diskriminiert bzw. ungleich behandelt zu werden.

In nur rund 40 Prozent der Firmen steht das Thema „Vielfalt“ an oberster Stelle. Zudem geht es in diesem Kontext meist vor allem um die altersgemischte oder multikulturelle Belegschaft. So gaben fast zwei Drittel der Befragten an, mit älteren und jüngeren Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten. Diversität umfasst jedoch noch viele weitere Aspekte. Ein umfassendes Diversitätsmanagement berücksichtigt möglichst viele davon.

Diversität umfasst viele Aspekte

Der Verein Charta der Vielfalt e.V. hat einige Aspekte näher beleuchtet. Im Folgenden eine kleine Auswahl:

  • Behinderung
    Geistig oder körperlich behinderte Menschen sollten in ihrer Leistungsfähigkeit nicht unterschätzt werden. Richten Sie barrierefreie Arbeitsplätze ein (z. B. höhenverstellbare Tische oder individuell behindertengerechte Ausstattung). Passen Sie die Jobprofile an die jeweiligen Fähigkeiten der Menschen an. Um behinderten Mitarbeitenden mehr Gehör zu verschaffen, ist es empfehlenswert, Beauftragte einzusetzen, die sich für deren Belange einsetzten. Schaffen Sie eine vertrauensvolle und wertschätzende Unternehmenskultur, sodass niemand die eigene Behinderung verstecken muss.
  • Geschlecht
    Achten Sie darauf, keine sogenannte „gläserne Decke“ zu fördern. Oft werde Mitarbeitende, deren Geschlecht unterrepräsentiert ist, unbewusst ausgegrenzt, oder ihre Bedürfnisse werden nicht mitgedacht. Kommunizieren Sie so, dass sich alle Mitarbeitenden angesprochen fühlen. Bezahlen Sie allen Mitarbeitenden für dieselbe Leistung gleich viel und verhindern Sie so einen Gender-Pay-Gap. Fördern Sie neue Rollenmodelle (z. B. Väter in Elternzeit). Verteilen Sie Aufgaben nicht nach Geschlecht.
  • Sexuelle Orientierung
    Schaffen Sie eine Unternehmenskultur, in der sich niemand wegen der eigenen sexuellen Orientierung verstecken muss. Viele Menschen gehen beispielsweise in ihrer Normvorstellung ganz automatisch von einer heterosexuellen Partnerschaft aus. Unterstützen Sie Mitarbeitende, wenn diese entsprechende Unternehmensnetzwerke oder Interessensgruppen aufbauen wollen.

Literatur

StepStone-Studie: Wie vielfältig die Arbeitswelt wirklich ist

Charta der Vielfalt e.V.

Tags