Wie Künstliche Intelligenz die berufliche Weiterbildung revolutioniert

Künstliche Intelligenz (KI) ist zu einem integralen Bestandteil der Weiterbildung in deutschen Unternehmen geworden, das zeigen die Ergebnisse der Weiterbildungsstudie 2024 der Bitkom Akademie und HRpepper deutlich. Die Studie beleuchtet, inwieweit digitale Kompetenzen und KI-gestützte Formate die Lernkultur in Deutschland prägen und welche Chancen sich für die berufliche Entwicklung von Mitarbeitenden und Unternehmen selbst ergeben.

In einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt sind digitale Kompetenzen unverzichtbar. Für die Weiterbildungsstudie 2024 haben die Bitkom Akademie und HRpepper insgesamt 1.070 Berufstätige zwischen April und Juni 2024 zu ihrer Haltung zu digitalen Technologien im Arbeits- und Weiterbildungskontext befragt. Ein Großteil – 86% der Berufstätigen – geben an, dass sie regelmäßig Weiterbildungen zu digitalen Technologien nutzen oder sehr an diesen interessiert sind. Der Erwerb digitaler Kompetenzen ist wie im Vorjahr erneut das Top-Weiterbildungsthema. Es folgen Themen wie Softskills, mentale & körperliche Gesundheit, Compliance und Projektmanagement.

Künstliche Intelligenz im Corporate Learning

KI wird als Werkzeug zur Effizienzsteigerung im Corporate Learning immer wichtiger. Drei Viertel der Befragten äußern Interesse an KI-gestützten Trainingsformaten. Vor allem die Anwendung von KI-Tools wie ChatGPT oder Copilot haben jetzt schon ihren Platz im Alltag vieler Berufstätiger gefunden. Die niedrigen Einstiegshürden und die praktischen Einsatzmöglichkeiten machen KI für die Mehrheit der Berufstätigen attraktiv. 84% fällt die Nutzung von KI-Anwendungen bereits jetzt leicht, während 74% sich in diesem Bereich weiterbilden oder planen, dies zu tun.

Der Wunsch, KI nicht nur zu verstehen, sondern aktiv im beruflichen Kontext anzuwenden – etwa durch effektives Prompting – wird somit immer stärker. Die Arbeitswelt macht sich bereit für die nächste Stufe der digitalen Transformation.

Lernformate: Individualisierung und Flexibilität im Fokus

Ein sich bestätigender Trend der Studie ist der Wunsch nach individualisierten Lernformaten mit Leistungsnachweisen. Berufstätige bevorzugen Lernmodule, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Rund 56% der Befragten bevorzugen, in synchronen Formaten zu lernen, die vorgegebene Lernzeiten beinhalten. Gleichzeitig wünscht sich die Mehrheit die Flexibilität, Lerninhalte im eigenen Tempo und zeitlich unabhängig zu vertiefen. KI-basierte Lernlösungen bieten hier eine Möglichkeit, individualisierte Lernpfade zu gestalten, die sich nahtlos in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Erst 12% haben bisher KI-gestützte Trainings genutzt, doch 52% zeigen großes Interesse daran. Zwei Drittel der Befragten sind überzeugt, dass KI in Zukunft ein Standard in der Weiterbildung sein wird. Gleichzeitig glauben 60%, dass KI bewährte Lernformate nicht vollständig ersetzen kann.

Die Rolle der Führungskräfte

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung einer positiven Lernkultur. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass insbesondere jüngere Beschäftigte ihre Vorgesetzten als Vorbilder beim Lernen wahrnehmen.

42% der Befragten wünschen sich mehr Unterstützung von ihrer Führungskraft bei der Auswahl geeigneter Weiterbildungsmaßnahmen. Ein weiterer interessanter Aspekt: Etwa 20% der Berufstätigen würden eher einer KI vertrauen als ihrer Führungskraft, wenn es um die Auswahl von Weiterbildungsangeboten geht.

Fazit: KI ist kein vorübergehender Trend

Die Weiterbildungsstudie 2024 führt deutlich vor Augen, dass KI einen festen Platz im beruflichen Alltag und in der Weiterbildung gefunden hat. Sie wird nicht nur die Art und Weise verändern, wie wir lernen, sondern auch, wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden weiterqualifizieren. Wenn Sie diese Entwicklung aktiv gestalten, werden Sie langfristig von einer stärkeren Innovationskraft und einer höheren Mitarbeiterbindung profitieren.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Lernen mit digitalen Technologien, insbesondere mit Künstlicher Intelligenz, keine Zukunftsvision mehr ist, sondern bereits in der Gegenwart angekommen ist. Führungskräfte und h sollten daher gezielt in KI-gestützte Weiterbildungsangebote investieren, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und ihre Mitarbeitenden fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen.

Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre Weiterbildungsangebote klarer zu kommunizieren. Nur so können Mitarbeitende und potenzielle Bewerber die für sie passenden Maßnahmen besser erkennen und sich in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützt fühlen. Die Weiterbildungslandschaft muss zukunftsorientierter und transparenter werden, um sowohl Mensch als auch Maschine effektiv einzubinden.

Zum Weiterlesen

Bitkom akademie. (2024). Weiterbildungsstudie 2024. Alles nur KI?

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