Nach der Elternzeit erleben viele Beschäftigte, dass ihre Aufgaben an Anspruch verlieren. Was als Entlastung gedacht ist, kann zur Unterforderung führen – mit Folgen für Motivation, Selbstwert und Bindung. Der Beitrag zeigt, wie Organisationen Boreout erkennen und Rückkehrprozesse gestalten können.
Ein Forscherteam um Carsten Schermuly hat bestätigt, dass Mitarbeiter umso innovativer sind, je selbstbestimmter sie handeln können. Dieses Empowerment ergab sich aus einer guten Beziehung zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter. Und es war der Katalysator für Innovationen.
In einer Überblicksarbeit kommen Julia Levashina von der Kent State University und ihre Forscherkollegen zu dem Schluss, dass strukturierte Einstellungsinterviews einfach besser sind als unstrukturierte, bei denen es wenig Vorgaben gibt. Forschungsergebnisse aus mehr als 20 Jahren zeigen beispielsweise, dass eine Struktur die Interviews aussagekräftiger macht, dass Fehlurteile vermieden werden und Selbstdarstellung eingedämmt wird.
Unternehmensleitbilder, in denen lebendige Wörter – fassbare Gegenstände, beobachtbare Handlungen, vertraute Personen – und nur wenige abstrakte Werte vorkommen, stärken die Zusammenarbeit und verbessern die Arbeitsleistung. Zu diesem Ergebnis kommen US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler. Sie werteten Vision Statements von Notfallkliniken aus und ließen Beschäftigte Spielzeug designen.
Eine Übersichtsstudie bestätigt: Freizeitaktivitäten machen glücklich. Je häufiger man Hobbys nachgeht und je abwechslungsreicher sie sind, desto zufriedener ist man mit seinem Leben. Die Autoren fordern daher, dass Unternehmen die Freizeit ihrer Mitarbeiter mehr fördern.
Das Einstellungsinterview ist das am häufigsten genutzte Instrument bei der Personalauswahl. Es wird vor allem zur Endauswahl von Bewerbern, aber auch zu deren Zwischenauswahl, z.B. für ein nachgeschaltetes Assessment-Center, eingesetzt. Das verwendete Interviewverfahren sollte effizient sein und valide die geeigneten und ungeeigneten Bewerber herausfiltern. Hierzu bietet sich das situative Interview an.
Die Persönlichkeitstests, die große deutsche Unternehmen bei der Personalauswahl am häufigsten einsetzen, sind zugleich die aus wissenschaftlicher Sicht fragwürdigsten. Das ergab eine Umfrage unter Personalverantwortlichen. Mit diesen Tests sollen vor allem die Eigenschaften von Führungskräften bestimmt werden.
Ethische Führung umfasst sieben Verhaltensfacetten, wie eine Studie zeigt: Mitarbeiterorientierung, Fairness, Rollenklärung, Integrität, Machtteilung, ethische Anleitung und Interesse an Nachhaltigkeit.
Nur wenn Chefs gut informieren und ihr Verhalten erklären, führt partizipative Führung auch zu besserer Arbeitsleistung. Dabei gibt’s einen Schwelleneffekt. Halbherzige Beteiligung verpufft, während Teilhabe, die eine mittlere Schwelle überschreitet und Mitarbeiter wirklich einbezieht, die Leistung ankurbelt. Das zeigen zwei Befragungen in chinesischen Unternehmen.
Die Arbeitszeiten in Deutschland sind hoch flexibel. Das zeigen nicht nur einschlägige Statistiken zu Abend-, Nacht-, Schicht und Wochenendarbeit. Ein Kausalzusammenhang zwischen dem Trend zur Flexibilisierung und zunehmenden Ausfallzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen ist nicht bewiesen. Dennoch sind sich Psycholog:innen und Gewerkschafter:innen einig, dass die Rahmenbedingungen entscheidend sind, wenn Arbeitgebende und Arbeitnehmende von flexiblen Arbeitszeiten profitieren sollen.
Viele Personalmanager, Coaches und Berater nutzen Persönlichkeitsfragebogen. Glaubt man den Anbietern, so haben sich die Verfahren tausendfach bewährt – aber Werbeversprechen können keine Entscheidungsgrundlage sein. Ein Plädoyer für mehr Qualitätsbewusstsein.