Valide und zeiteffizient: Das Multimodale-Interview

Bei einem mittelständischen Autozulieferer sollen neue Ingenieure eingestellt werden. In der Regel werden in diesem Unternehmen Interviews zur Endauswahl der Bewerber eingesetzt. Entschieden wird nach der wenig elaborierten Regel: Wer augenscheinlich gut zu uns passt, den nehmen wir. Wie lässt sich die Auswahlentscheidung verbessern, wenn der Zulieferer keine weiteren Testverfahren oder ein Assessment-Center einsetzen will? Zum Beispiel durch das Multimodale Interview von Heinz Schuler, Professor an der Universität Hohenheim und ausgewiesener Spezialist für knifflige personalpsychologische Fragen.

Wie entwickelt sich eine Karriere?

Wie entwickelt sich eine Karriere? Das war die zentrale Frage, die Donald E. Super (1910-1994) Zeit seines Lebens bewegte. Er lehrte Psychologie an der Columbia University und gilt als einer der Pioniere in der modernen Laufbahnforschung. Schon früh griff er entwicklungs- psychologische Ansätze auf und formulierte in seinem ersten Hauptwerk „Psychology and Careers“ von 1957 fünf generelle Laufbahnstadien. Später ergänzte er seine Perspektive der Lebenszeit um die des Lebensraums. Er zeigte, wie ein Mensch im Laufe seiner Entwicklung seinen einzelnen Rollen (Beruf, Freizeit, Eltern) gerecht wird, die der jeweilige Lebensraum erfordert.

Pro und contra Duzen in Unternehmen

Als die Geschäftsleitung des deutschen Handelskonzerns Otto den über 50.000 Mitarbeitern vor drei Jahren das Du anbot gab es heftige Diskussionen. Das Du diente seinerzeit als Startschuss für einen Modernisierungsschub. Es habe zu heftigen Diskussionen geführt, so Tobias Krüger, Bereichsleiter Kulturwandel 4.0 bei der Otto Group, in einem Gespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung. Es gehe Otto dabei nicht darum zu duzen um des Duzens willen; vielmehr solle man das Du als ein äußeres Zeichen für einen inneren Wandel begreifen.

Königsweg der Arbeits- und Anforderungsanalyse

Die Arbeits- und Anforderungsanalyse ist die Grundlage für erfolgreiche Personalarbeit. Mit ihr werden tätigkeitsspezifische und tätigkeitsübergreifende Anorderungen und das Befriedigungspotenzial am Arbeitsplatz erhoben. Damit kann sie zur Personalauswahl, zur Leistungsbeurteilung, zur Personalentwicklung oder zur Prozessoptimierung eingesetzt werden.

So gelingt Diversity-gerechte Personalauswahl

Bei der Planung einer Eignungsdiagnostik, die auf die Vielfalt der Mitarbeiter abzielt, stehen viele Personalmanager oft vor einem Dilemma. Denn hohe prädiktive Validität und große Diversity können sich als Selektionsziele widersprechen. So sagen kognitive Leistungstests (z.B. Intelligenztests) die Arbeitsleistung sehr gut voraus, bevorzugen aber Personen mit weißer Hautfarbe aufgrund teilweise großer Gruppenunterschiede in den Mittelwerten von bis zu einer Standardabweichung.

Zielorientierte Mitarbeitende sind leistungsstark

Ein Mitarbeiter ist zielorientiert, wenn er von sich aus beharrlich ein bestimmtes Leistungsziel verfolgt. Zielorientierung ist damit ein überdauerndes Persönlichkeitsmerkmal, das die gedankliche und verhaltensbezogene Ausrichtung auf ein Ziel hin umfasst. Und es ist im Arbeitskontext wichtig. Denn Mitarbeiter mit einer hohen Ausprägung dieser Eigenschaft erreichen auch unter widrigen Umständen ehrgeizige Ziele.