Emotionale Intelligenz ist genauso wichtig wie die allgemeine

Die emotionale Intelligenz (EI) funkelt wie der rettende Stern unter den Testkonstrukten. Kuschelig mysteriös und doch präzise verheißt sie einen menschlichen Zug bei der Personalauswahl. Die These vieler: Emotionale Intelligenz sagt Arbeitsleistung besser voraus als herkömmliche Marker wie allgemeine Intelligenz oder Persönlichkeit. Und sie ist bei Anwendern überaus beliebt. EI-Star Daniel Goleman meint in seinem Weltbestseller Working with Emotional Intelligencevon 1998 gar: „For star performance in all jobs, in every field, emotional competence is twice as important as purely cognitive abilities“ (p. 34). Stimmt das?

Kulturelle Werte sagen Arbeitsleistung vorher

Vas Taras von der University of North Carolina hat zusammen mit seinen Kollegen die erste umfassende Metaanalyse zum Zusammenhang von kulturellen Werten und Arbeitsverhalten vorgelegt. Dabei zeigte sich, dass kulturelle Unterschiede jobrelevante Gefühle, Einstellungen oder Handlungen ähnlich gut vorhersagen wie Persönlichkeit oder demographische Marker.

Lösungsorientierung anstatt Problemanalyse

Wenn einer Ihrer Mitarbeiter ein Kommunikationsproblem mit seinen Kollegen hat, wie gehen Sie normalerweise vor? Würden Sie auch zunächst versuchen, das Problem gründlich zu analysieren? Dieses durchaus übliche Vorgehen hat den Nachteil, dass Ursachen für Probleme oft vor dem Hintergrund von Eigenschaftskonstrukten oder intra-psychischen Dynamiken betrachtet werden. Dabei gehen der Kontext und die Komplexität des Konflikts oft unter.

Mit klugen Wünschen zur Problemlösung

Ein frommer Wunsch reicht nicht. Man muss auch die Hürden auf dem Weg zur Wunscherfüllung und Zielerreichung kennen. Das geht mit mentalem Kontrastieren. Eine Studie zeigt, wie damit Personalmanager ihre Alltagsprobleme besser in den Griff bekommen.

Psychologisches Kapital lässt sich trainieren

Eine Studie von Organisationspsychologen der Arizona State University lotet das „psychologische Kapital“ von Führungskräften und ihren Mitarbeitern aus. Damit sind zentrale Stärken gemeint, mit denen ein Mensch nicht nur zuversichtlicher wird, sondern sogar besser arbeitet und mehr leistet. Psychologisches Kapital lässt sich natürlich auch vermehren, sprich trainieren.

Die Bindung im Blick behalten

David A. Richards ist Juniorprofessor für Human Resources and Organizational Behaviour an der Lakehead University in Thunder Bay (Provinz Ontario in Kanada). Ein Schwerpunkt seiner Forschung sind zwischenmenschliche Beziehungen am Arbeitsplatz. Zusammen mit Aaron Schat von der McMaster University hat er das Bindungsverhalten von Studenten und Angestellten untersucht und dieses in Beziehung zu anderen Verhaltensweisen gesetzt, die am Arbeitsplatz wichtig sind – veröffentlicht in einer Ausgabe des Journal of Applied Psychology.

Emotionale Kompetenz lässt sich trainieren

Emotionale Kompetenz ist für viele Lebensbereiche unerlässlich. Aber lässt sie sich auch nachweislich trainieren? Ilios Kotsou und seine Forscherkolleg:innen haben einen Monat lang Erwachsene in den wesentlichen emotionalen Vorgängen trainiert: Wahrnehmen, Verstehen, Steuern, Ausdrücken und Nutzen von Gefühlen. Und das überaus erfolgreich. Selbst ein Jahr nach Trainingsende waren die Trainierten emotional kompetenter, zufriedener, stressresistenter und hatten weniger körperliche Beschwerden sowie geringere Cortisolwerte als die Teilnehmenden der Kontrollgruppe.

Verlässliche und verträgliche Chefs sind gefragt

Scott DeRue von der Universität Michigan und seine Kollegen haben in einem neuen Führungsmodell Eigenschaften des Leaders und sein/ihr Führungsverhalten zusammengebracht. Häufig wurden beide Größen getrennt betrachtet. Ein guter Chef ist pflichtbewusst (Eigenschaft). Er sagt: „Das haben Sie gut gemacht.“ (Verhalten). Beides hängt zusammen und wie, das haben die Forscher überprüft, indem sie die Ergebnisse von 13 bisherigen Metaanalysen neu gewichteten. Erschienen ist die Arbeit in einer Ausgabe der Fachzeitschrift Personnel Psychology.

Mit Arbeitsengagement zum Erfolg

In einer Studie haben Michael Christian und seine Kollegen überprüft, was es mit Arbeitsengagement auf sich hat. Sie haben diesen motivationalen Zustand neu definiert und in einer Metaanalyse herausgefunden, dass Arbeitsengagement ein wichtiger Erfolgsfaktor ist und sich durch Arbeitsgestaltung verbessern lässt.